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05.08.2012: Zu spät aufgewacht beim Meister

Zu spät aufgewacht beim Meister
(atb). Das es derzeit geradezu als Utopie erscheint, die Schwäbisch Hall Unicorns Offense wirksam einzudämmen, mussten die Marburg Mercenaries bei ihrem Auswärtsspiel am Samstag selbst schmerzhaft am eigenen Leibe erfahren. Erst nach einem 48:14 Halbzeitstand und einer ordentlichen Standpauke zur Pause, war man in der Lage das Spiel offen zu gestalten, den zweiten Spielabschnitt sogar zu gewinnen, wobei die meisten Punkte durch die "Special Teams", soll heißen durch Punt-, oder Kick-Off returns beigesteuert wurden. Die Offense konnte erst im letzten Quarter Akzente setzen, zu einem Zeitpunkt also, wo der berühmte Drops schon längst gelutscht war.
Aber der Reihe nach. In altbekannter Manier brauchten die gastgebenden Unicorns nicht lange, um dem Spiel den ersten Stempel aufzudrücken, als Quarterback Spitzberger selbst zum 7:0 in die Endzone laufen konnte. Marburg hingegen startete genau am anderen Ende der Emotions- Skala, als Allzweckwaffe Markihe Anderson beim ersten Lauf der Partie das Spielgerät verlor. Und solche Fehler werden gegen den amtierenden Deutschen Meister halt sofort und konsequent bestraft. Nur zwei Spielzüge später war es wieder Spitzlberger, der durch Lauf aus rund 22 Yards auf 13:0 erhöhen konnte. Die Hessen jedoch antworteten prompt, als Matt Shepherd den anschließenden Kick- Off über 94 Yards in die Endzone der Haller trug. Durch Peter Müllers Extrapunkt verkürzte man auf 13:7 und die Hoffnung im Lager der Mercenaries wuchs sogar noch, als die Defense anschließend einen seltenen "three and out" bei den Unicorns produzieren konnte. Leider, und hier haben wir es sicherlich schon mit einer frühen Schlüsselszene des Spieles zu tun, war die Offense um Quarterback Joachim Ullrich in dieser Phase nicht in der Lage daraus Kapital zu schlagen. Bei ausgespieltem vierten Versuch scheiterte man an der Haller 33 Yard Linie, gab das Angriffsrecht an den Meister zurück und kassierte wiederum durch Lauf von Spitzlberger die klassische Retourkutsche. (20:7) Und von da an wurde es nicht wirklich besser. Zu Beginn des zweiten Viertels erhöhte Wide Receiver Waldvogel durch Punkt return auf 27:7 und spätestens nach dem 34:7 durch Lauf von Rushing - vorangegangen war ein Fumble von Eddie Vachon - war das Spiel bereits entschieden. Vor der Halbzeit wurden dann noch munter Punkte ausgetauscht, über die sich auf Marburger Seite Markihe Anderson durch Kick- Off return aus 98 Yards und bei den Hausherren Hambalek (41:14) und Waldvogel (48:14) freuen konnten. Nach der Halbzeit stellte man sich dann die fast schon obligatorische Frage, ob nun der Gegner zwei Gänge herunter, oder die eigene Mannschaft zwei Gänge hochgeschaltet hat. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit wie so oft in der Mitte, Tatsache war jedoch, dass die Universitätsstädter jetzt wesentlich besser ins Spiel kamen. Zunächst verkürzte Peter Müller durch Field Goal aus 39 Yards auf 48:17, weitere Punkte durch die starken Special Teams in Form eines 95 Yard Punt Returns durch Markihe Anderson ließen die Zahl 24 auf der Anzeigetafel leuchten und nach einer zwischenzeitlichen Antwort der Haller durch Lauf von Waldvogel war es dann doch auch einmal wieder die Offense der Marburger die Punkte beisteuern konnte, als Matt Shepherd von Ullrich in der Endzone bedient wurde. (54:31) Und der Punktereigen ging weiter. Hambalek zum 61:31 sowie zwei Mal Shepherd zum 61:45 Endstand rundeten eine Partie ab, die zu früh entschieden war, um wirklich Spannung aufbauen zu können. Schwäbisch Hall scheint sich rechtzeitig in Form zu spielen, während man bei den Mercenaries abwarten muss, wohin die Reise am Ende tatsächlich geht. Die Saison gleicht einer Berg und Talfahrt und momentan kommt man nicht umhin, das Wort "Mittelmaß" in den Mund zu nehmen, ein Wort, welches man in Marburg schon lange nicht mehr gebrauchen musste, um die Leistungen der heimischen Footballer zu beschreiben.