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03.07.2007: Jo’s Tagebuch vom 2. Juli

Zunächst einmal muss ich dringend etwas klarstellen. Leider bin ich einer kleinen Fehlinformation zum Opfer gefallen, denn bei den Dodge Vikings spielen nur 6 Importspieler, nicht 10. Ich hatte mich, um solche Fehlinformationen auszuschließen, extra an einer Stelle schlau gemacht, die es eigentlich wissen müsste. Leider wusste sie es doch nicht so genau. Ich wollte die Leistung der Vikings natürlich auch in keiner Weise schmälern.

Es standen zu jedem Zeitpunkt mindestens 8 Österreicher auf dem Feld. Deren spielerische Qualität ist der langjährigen Arbeit des gesamten Programms zu verdanken. Sie kommen aus den zahlreichen Jugendteams der Vikings und haben teilweise schon im Alter von 10 Jahren mit dem Tackle-Football begonnen. Deshalb schrieb ich gestern über den breiten Unterbau der Organisation, von der mir Tino von Eckardt bereits vor Jahren berichtete. Also nochmals Glückwunsch zum rundum verdienten, historischen Sieg. Selbst mit allen Drei unserer Imports, ohne Verletzte, ohne WM-Camp und in Marburg hätten wir einen extrem guten Tag erwischen müssen, um dieses Team zu schlagen. Wahrscheinlich war es der stärkste Gegner gegen den viele von uns jemals gespielt haben. Mittlerweile wäre ein Spiel Österreich gegen Deutschland auf Nationalmannschaftsebene sicherlich interessanter als noch Ende der 90er, als das immer eindeutige Angelegenheiten für uns „Lieblingsnachbarn der Österreicher“ waren. Eine Chance auf ein zweites Córdoba für die Alpenrepublik…? Ich behaupte einfach mal frech: „Ich glaube nicht, Tim!“ und werfe den Fehdehandschuh! In der Sportschule hatten wir heute einen etwas ruhigeren Tag. Das war auch nötig. Ausschlafen, dann entspanntes Planschen im Pool und anschließendes walk-through-Training am Vormittag. Die Offense ist jetzt komplett installiert. Pass Plays, Run Plays, Play Actions, Screens, Goalline, 2-Minute-Offense, Audibles... und das alles innerhalb von ein paar Tagen. Das Faszinierende ist, dass alles auch schon ziemlich rund läuft. Coach Arbon und seine Offense Coaches haben hier ganze Arbeit geleistet. Sicherlich haben aber auch die besten Athleten Footballdeutschlands mit ihrer grenzenlosen Spielintelligenz dazu beigetragen ;-). Allen voran Receiver-Routinier Max von Garnier (Hamburg Blue Devils). Bleibt abzuwarten, wie es läuft, wenn Koreaner und Amerikaner auf der anderen Seite stehen. Nach dem Nachmittagstraining wurde eine kleine „Pressekonferenz“ abgehalten. Wieder einmal wurde das „unglaubliche“ Interesse der Öffentlichkeit an unserer Sportart in Deutschland sichtbar. Es waren immerhin drei Journalisten da. Und der junge Kollege von der FAZ stellte wirklich intelligente Fragen, die auf vorhandenes Fachwissen schließen lassen. Als kleinen Kontrast konnten wir heute den Trainingsauftakt der Eintracht beobachten. Zugegen waren schätzungsweise ein paar Hundert Fans und Dutzende Fotografen und ein Kamerateam. In Deutschland regiert halt immer noch der Fußball… Nach der Pressekonferenz gab es ein Team Meeting, in dem wir SEHR eindringlich auf die Bestimmungen zum Thema Handgepäck und auf weitere Reiseregularien hingewiesen wurden. Es wurde etwas Panik verbreitet, dass* jemand in Paris beim Umsteigen verloren gehen könnte oder wegen Terrorverdacht nicht weiter reisen darf. Da wir aber alle erwachsene Menschen sind, hoffe ich mal, dass wir ohne Verluste in Japan ankommen. Etwas lockerer wurde die Atmosphäre bei der anschließenden Jersey-Ausgabe. Jeder von uns ist jetzt stolzer Besitzer eines Qualitäts-Deutschland-Jerseys mit Bundesadler auf der Brust und aufgestickten Nummern und Schriftzug. Gute Arbeit Thomas und F.P. von der Equipment-Crew. Meinem Arm geht es auch wieder besser. Nach weniger Würfen in den letzten beiden Tagen ist der Schmerz jetzt in den Oberarm gewandert. Aber da ist er eher zu ertragen. Bis morgen… dann müssen wir schon packen! * hier mit „ss“ geschrieben, wie nicht immer korrekt in der Vergangenheit…Danke an die aufmerksamen Deutschlehrer…