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30.06.2007: Jo’s Tagebuch vom 29. Juli

Liebes Tagebuch, die wichtigen Sachen zuerst: das Essen ist gut! Die Sportschule des Landes Hessen bietet sehr gute Bedingungen für unser Camp. Nahe Trainingsplätze, vernünftige Zimmer, high-tech Meetingräume und wie gesagt: gutes Essen.

Nicht ganz so delikat wie die Grünberger Küche vor vier Jahren, aber eine ganze Ecke besser als die Giessener Mensa, was bedeutet, dass sich die Qualität meiner Nahrungsaufnahme stark gesteigert hat. Weiterhin hat der AFVD keine Kosten gescheut und angeblich Aufpreis für XXL-Portionen-auf-Wunsch hingelegt. Tatsächlich sieht man viele Heavyweight und auch einige Runnings (Positionsbezeichnungen nach Athletik Coach Georg) mit 2-3 Schnitzel auf dem Teller und einem Berg Kartoffeln oben drauf. Nachdem wir gestern den Wimbleton–style Rasen vor der Commerzbank Arena testen durften, blieb uns heute ein Ausflug auf die Blümchenwiese von 1880 Frankfurt nicht erspart. Idyllisch gelegen hinter der Oberfinanzdirektion am Frankfurter Dornbusch, erinnerte der Rasen eher an die Löwenzahnwiese aus dem Haller Hagenbachstadion. Das Ausweichen auf diesen Platz war nötig, da der NFL Europa (R.I.P, schade eigentlich!) vor 2 Wochen eingefallen war, dass ja der World Bowl war und wir deshalb nicht ans Stadion konnten. (Aussage des Leistungssportdirektors). Frag nicht, liebes Tagebuch … ich verstehe es auch nicht. Im Training zeigte sich, was sich schon in den Camps in Düsseldorf und Marburg andeutete. Trotz des sehr schnellen Installationstempos von Coach Arbon läuft die Offense schon sehr gut. Seltsamerweise werden hier viel weniger falsche Routen gelaufen als im Marburger Training. Sehr bedenklich aus mittelhessischer Perspektive… Im Nachmittagstraining gab es dann allerdings einen Schock. Quarterback-Kollege Dennis Zimmermann (Braunschweig Lions) zog sich bei einer harmlosen Situation einen Muskelfaserriss in der Wade zu. Mittlerweile sieht es so aus, als kann er in ein paar Tagen wieder eingreifen, aber der erste Schock war groß, da wir ja nur zu zweit sind und danach auf Notlösungen auf der Quarterback-Position zurückgegriffen werden muss. Wie in jedem Camp am zweiten Tag, meldete sich heute mein Wurfarm lauthals und schrie: „Ahhh … zu viele Würfe in zu kurzer Zeit!“ Die Armschmerzen werden mich wie immer bis zum Ende des Turniers begleiten. Glücklicherweise haben wir ja dafür unseren Physio Hans, der heute charmante Verstärkung in Form von Sabrina (danke für die tolle Armmassage) und „Weiß-ihren-Namen-noch-nicht“ bekommen hat. Die Arbeit der Physio Crew lindert die Schmerzen zumindest. So wie bei vielen anderen Spielern. Weiterhin gibt es zu berichten, dass wir zum ersten Mal seit langer Zeit mit Deutschland-Helmen auflaufen werden. Diese wurden in harter Arbeit von Thomas Winter und F.P. Schmidt (unsere Equipment Crew) zusammen geschraubt und jetzt tragen wir alle stolz den Bundesadler auf dem Helm und sehen sogar einheitlich aus. Wobei ich sagen muss, dass die verschiedenen Helme der Nationalmannschaft und Traditionen wie der Helmtausch vor dem Spiel auch ein gewisses Flair hatten. Zum Ausklang des Abends (sieht man mal von den Meetings bis 22.30 Uhr ab) gab es eine Präsentation über Japan und die WM von Präsident Huber. Vier Meter große Football-Figuren vor dem Büro von Kawasakis Bürgermeister, große Fahnen an Laternen an der Hauptstraße uvm. Die Japaner scheinen die Sache gut aufzuziehen und alle Vorbereitungen sind abgeschlossen. Es wurde schnell noch eine Tribüne gedreht und Umkleidekabinen gebaut. Läuft anscheinend gut im fernen Osten… So, jetzt ist es 0.53 Uhr und ich muss schlafen. Denn morgen um 7.30 Uhr wartet Georg motiviert wie immer in der Halle auf uns, um unseren Kreislauf in Gang zu bringen…