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25.09.2006: Marburg ist im German Bowl

(atb). Eines gleich vorweg: so dramatisch, wie in den letzten beiden Jahren, war das Aufeinandertreffen zwischen den Marburg Mercenaries und den Hamburg Blue Devils nicht. Dies lag vor allem daran, dass die Gastgeber aus Hessen bei ihrem 33:20 Sieg zumindest eine Halbzeit lang zeigten, wozu sie bei höchster Konzentration fähig sind. Die „Teufel“ wurden – auch dank eines überragenden Joachim Ullrich – dominiert, bekamen vor allem in der Offense kein Bein auf den Boden und wurden letztendlich erst spät durch nachlassende Marburger ansatzweise wieder zurück ins Spiel gebracht. Bei den „Söldnern“, die – der Deutschen Meisterschaft der Schäferhunde sei Dank – auf ihrem Ausweichplatz antreten mussten, sah man nach dem Schlusspfiff Tränen in den Augen der Spieler. Auch ein sichtlich gerührter Head Coach Brad Arbon hatte Mühe seine Emotionen in Worte zu fassen, stellte im Abschlußhuddle aber noch eine entscheidende Frage an seine Mannschaft :“Was habt ihr eigentlich so die nächsten zwei Wochen vor ?“ Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Practice !“

Eigentlich begann das Spiel aus Marburger Sicht gar nicht gut. Sascha Gerasimov, wieder genesener Runningback der Blue Devils, fand Riesenlücken in der Laufverteidigung und näherte sich großen Schrittes dem ersten Touchdown der Partie. Doch dann geschah etwas, dass die Hamburger nach der Partie als richtungsweisend beschrieben. Safety Oliver Glaum verteilte einen seiner bekannten harten Hits, Gerasimov spuckte den Ball aus und Christian Graw konnte das Ei für seine Farben sichern. Gleichzeitig war das Spiel für Gerasimov mit einer Schulterverletzung schon wieder beendet und die Marburger „Angriffswelle“ begann. Zwar reichte es zunächst nur zu einem 35 Yard Field Goal durch Patrick Wolff, doch nach einem „Three and Out“ der Hamburger Offense um einen an diesem Tage indisponierten Dough Baughman, gab es den ersten Touchdown der Partie durch Wide Receiver Heiko Müller zu bejubeln. Anschließend verkürzte Hamburg durch einen Pass von Baughman auf Gregersen, aber die „Söldner“ ließen sich von diesem Rückschlag (10:7) nicht wirklich verunsichern. Im Gegenteil bediente Quarterback Joachim Ullrich seine Receiver nach Belieben, wobei am Ende ein weiterer Touchdown durch Tightend Basti Nau auf der Anzeigetafel stand. Das 17:7 hatte nun ein wenig länger Bestand, da beide Offensivreihen ein kurzfristig ins Stocken gerieten. Die Mercenaries machten sich in dieser Phase das Leben durch unnötige Strafen selber schwer und die Devils wurden beim Ausspielen eines vierten Versuchs kalt erwischt. Schon innerhalb des „Two Minute Warning“ ging Head Coach Brad Arbon mit seinem Play Calling noch einmal aufs Ganze und wurde belohnt. Filip Pawelka wurde von Ullrich in der äußersten Ecke der Endzone bedient und stellte so den Halbzeitstand von 24:7 her.

Auch der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag. Hatte zunächst noch ein „Holding“ den Kick Off Return Touchdown von Patrick Trumpfheller annulliert, gab es schon kurze Zeit später das 31:7 durch Marc Biedenkapp zu bejubeln. Damit war die Partie entschieden und es begann die beste Phase im Spiel der Hanseaten. Mit dem Rücken zur Wand fanden jetzt im letzten Viertel auch die Pässe von Baughman ihr Ziel. Lohn der Bemühungen war der Touchdown zum 31:14 den Tiziano Bitetto erzielte. Anschließend leistete sich Ullrich seine einzige Interception des Tages, so dass David de Armas noch einmal auf 31:20 verkürzen konnte. Krönender Schlusspunkt dieses für die Mercenaries und den Footballsüden historischen Sieges, war ein Safety von Defensive End Cedric Clark, der den Endstand zum 33:20 herstellte.

Am 07.Oktober geht es für die Mercenaries nunmehr zum German Bowl gegen die Braunschweig Lions. In diesem Bowl stand zuletzt vor 13 Jahren mit den Munich Cowboys ein Vertreter der Südstaffel der GFL. Es bleibt abzuwarten, ob dies für die Marburg Mercenaries ein gutes Omen ist, immerhin konnten die Cowboys damals den Titel des Deutschen Meisters mit an die Isar nehmen.