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17.09.2006: Ein Spiel ohne Spannung

(atb). Sicherlich, es war ein Spiel für die Zuschauer. Dies lag aber mehr an den 62 erzielten Punkten, als an dem Spannungsgehalt einer Partie, die bereits nach dem ersten Viertel entschieden war. Die Cologne Falcons – Viertelfinalgegner der Marburg Mercenaries im Kampf um den German Bowl – waren aufgrund vieler Verletzungen lediglich mit einer Rumpftruppe nach Hessen gereist, und auch der Laie auf der Tribüne des Georg-Gaßmann-Stadions erkannte früh, dass selbst die Kölner nicht wirklich an einen Sieg glaubten. Zu einfallslos in der Offense, und mit offensichtlichen Schwachstellen in der Defense, wurden die Domstädter beim 62-0 teilweise vorgeführt und dürften selbst am glücklichsten darüber sein, dass man nunmehr eine Saison anhaken kann, in der man am Ende weit unter Wert geschlagen wurde.

Gleich zu Beginn bot sich den Gästen die beste Chance der gesamten Partie einen Touchdown zu erzielen. Zwar endete die erste Angriffsserie mit einem Punt, den Returner Marcel Duft indes per Fumble umgehend an die Domstädter zurückgab. Doch auch dieses Geschenk weit in der gegnerischen Hälfte wurde nicht angenommen. Ein Field Goal Versuch wurde geblockt und anschließend nahm das Schicksal seinen Lauf. Quaterback Joachim Ullrich, zumeist mit viel Zeit von seiner Offensive Line ausgestattet, nahm vor allem die Passverteidigung der Gäste auseinander. Zunächst bediente der Spielmacher Marcus Glock, der eine simple „Crossing Route“ über 50 Yards zum Touchdown tragen konnte, und anschließend Marcel Duft mit einem 45 Yards Pass zum 14:0 nach dem ersten Viertel. Im zweiten Spielabschnitt wurde es dann richtig bitter für die „Rumpftruppe vom Rhein“ . Der wieder genesene Castleberry tankte sich aus 42 Yards durch, Linebacker Mike Overly trug eine Interception zum Touchdown zurück, und als Krönung packte Quarterback Ullrich dann noch zwei wunderschöne Pässe auf Müller und Biedenkapp aus, wobei letztgenannter einen 94 (!) Pass seines Spielmachers verwerten konnte. Zur Halbzeit stand es vor knapp 1000 Zuschauern im Georg-Gaßmann-Stadion somit 42:0 und auch die größten Pessimisten glaubten wohl nicht mehr wirklich an eine Niederlage der „Söldner“.

Leider begann die zweite Halbzeit dann mit einigen nicht so guten Nachrichten für die Hausherren. Zunächst quittierte Runningback Marcus Whalen den Dienst, nachdem eine alte Verletzung wieder aufgebrochen war und dann erwischte es Quarterback Daniel Schreiber – der inzwischen für Ullrich Regie führte – nach einem Lauf so schwer, dass das nach unbestätigter Diagnose das Schlüsselbein brach, eine Verletzung die den jungen Spielmacher schon in der Vergangenheit zu Pausen gezwungen hatte. Trotz der Hiobsbotschaften versuchten die Mercenaries ihren Stiefel weiter herunterzuspielen. Dies gelang auch ganz gut, wobei doch augenscheinlich wurde, dass nun die letzte Konsequenz in einigen Aktionen fehlte. Dennoch reichte es, um gegen überforderte Kölner weiter zu punkten. Marc Biedenkapp mit zwei Touchdowns zum 55:0 und ein Interception Return von Linebacker Thomas Lang zum 62:0 Endstand rundeten einen erfolgreichen Nachmittag für die Lahnstädter ab.

Im Halbfinale geht es nunmehr – wie im letzten Jahr – gegen die Hamburg Blue Devils, die sich in ihrem Viertelfinale letztendlich doch sicher gegen die Schwäbisch Hall Unicorns durchsetzen konnten. Ein Halbfinale, dass auch bei an sich noch fehlender Tradition bald zu den Klassikern gehören dürfte, gab es doch bei den bisherigen Aufeinandertreffen 2004 und 2005 stets dramatische Spiele. Kick Off des Halbfinals ist am Sonntag den 24.09.2006 um 15.00 Uhr im Stadion „Am Köppel“ in Cappel.