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31.08.2006: "Warm up" für die Playoffs

(atb). Noch auf dem Feld knallten letzte Woche nach dem dramatischen Sieg in Stuttgart die Sektkorken. Zum dritten Mal in Folge hatten die Marburg Mercenaries – wenn auch knapp - den offiziellen Titel des Südmeisters errungen, feierten auf der Rückfahrt im Bus ausgiebig und waren sich doch in ihrer Einschätzung einig, die Safety Oliver Glaum auf den Punkt brachte: „Südmeister zu sein ist zwar toll, aber eigentlich haben wir doch noch nichts erreicht. Jetzt kommen die Play Offs und erst ab jetzt wird wirklich abgerechnet.“

Im Überschwang der Gefühle lag der „Oldie“ der Mercenaries Passverteidigung allerdings nicht ganz richtig mit seiner Analyse, denn vor den Playoffs steht noch das letzte Heimspiel gegen den derzeitigen Tabellenzweiten aus Schwäbisch Hall an. Ein Spiel, in dem es für die Marburger eigentlich um nichts mehr geht, welchem allerdings im Kampf um das Heimrecht in den Playoffs elementare Bedeutung zukommt. Gewinnt Marburg nämlich, ist Stuttgart Zweiter der Gruppe Süd und darf vor eigenem Publikum antreten, verlieren die „Söldner“ jedoch, erobern die Unicorns eben jenen begehrten Platz. Kein Wunder also, dass die Marburger bei ihrer Abfahrt aus dem Waldaustadion in Stuttgart noch einige warme Worte mit auf den Weg bekamen. „Stuttgart erwartet von uns, dass wir uns nicht hängen lassen und dazu sind wir allein aus sportlicher Fairness auch verpflichtet“, so Präsident Carsten Dalkowski, der gleichwohl um die Schwierigkeit der kommenden Aufgabe weiß. „Wir werden allein zum Selbstschutz einige Leistungsträger pausieren lassen müssen, damit diese für die Playoffs wieder fit sind. Dies würde sicherlich jeder Verein in unserer Situation so handhaben. Allerdings wird es meiner Ansicht nach eher darauf ankommen, ob wir der Intensität der Haller, für die es ja noch um Alles geht, etwas entgegenzusetzen haben werden.“

Pausieren werden auf Seiten der Marburger vor allem die beiden US-Runningbacks Marcus Whalen und Gerome Castleberry, die beide angeschlagen sind und die nunmehr anstehenden drei Wochen Pause zur vollständigen Regeneration nutzen werden. Ebenso ist vorstellbar, dass Head Coach Brad Arbon auch seinem Spielmacher Jo Ullrich eine Verschnaufpause gönnt. „Unsere beiden Runningbacks sollen ihren Tank bis zum 17. September wieder randvoll machen und dann in den Playoffs so richtig Gas geben“, so der US-Amerikaner, der gleichwohl volles Vertrauen in seine Mannschaft hat. „Wir können Schwäbisch Hall auch mit dem jetzt zur Verfügung stehenden Kader schlagen. Joschi Tischkau und auch Michael Daub haben schon mehrfach bewiesen, dass ich mich auf sie verlassen kann“.

Auch auf Seiten der Unicorns steht ein Schlüsselspieler nicht zur Verfügung. Quarterback Ira Vandever, Schreckensgespenst vieler Verteidigungen, wird wohl einer Verletzung Tribut zollen müssen, die ihn eventuell sogar dazu zwingt, die Playoffs komplett zu verpassen. Zwar haben die Schwaben mit Jordan Neumann einen mehr als adäquaten Ersatz, allerdings sind die Haller dadurch in ihrem Spiel ein wenig leichter auszurechnen, als mit dem wendigen Mann von der Drake University in Iowa. Ein Wiedersehen mit alten Kumpanen gibt es auf jeden Fall für Wide Receiver Marc Biedenkapp, der vor der Saison aus dem Ländle nach Hessen gewechselt war.

Kick Off für den letzten Test vor dem Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft ist am 03.09.2006 um 16.00 Uhr im Georg-Gaßmann-Stadion in Marburg.