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13.08.2019: Marburg Mercenaries werden Favoritenrolle nicht gerecht - 19:22-Niederlage in Kempten

Marburg Mercenaries werden Favoritenrolle nicht gerecht - 19:22-Niederlage in Kempten

Nach starker Vorstellung als krasser Außenseiter gegen den Deutschen Meister Schwäbisch Hall Unicorns kassierten die „Mercs" gestern die zweite Niederlage in Folge. Diesmal waren sie allerdings der Favorit.

Eine sechsstündige Busreise nach Kempten ins tiefste Bayern, ein besonders in der Defensive sehr dünn besetztes Aufgebot und ohrenbetäubend wie nervtötende Kuhglocken-Läuten der Allgäuer Fans bei Ballbesitz für die Offensive – um deren Kommunikation zu erschweren. Es gab einige Umstände, die gegen die Mercenaries sprach.

Dennoch hatten die Marburger alle Chancen, um das Auswärtsspiel zu gewinnen und ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Während die Allgäu Comets gestern ihren dritten Sieg in Serie bejubeln konnten und sich an den eigenen Haaren aus dem Abstiegsmorast ziehen, mussten die Marburg Mercenaries gestern eine unnötige Niederlage einstecken.

Die „Söldner" haben sich durch die Pleite auf sechs Siege und fünf Niederlagen verschlechtert. „Es überrascht mich nicht, dass wir dieses Spiel verloren haben. Allgäu hat uns das Leben mit ihrer sehr starken Defensive schwer gemacht", lobte Offensive Coordinator (OC) Elias Gniffke. Seine Offensive erwischte zwar einen Start wie aus dem Bilderbuch, denn das erste Angriffsrecht führte zu einer 7:0-Führung, aber danach stotterte der Marburger Motor gewaltig. Insbesondere in der Redzone ließ man einige Punkte liegen.

„Der Gegner hat mit seinem Pass Rush sehr viel Druck ausgeübt. Außerdem waren Allgäus Linebacker besser in der Passdeckung als erwartet", gab der OC zu. Die kurzen Routen auf Sullivans Wide Receiver Marvin Rutsch stellten die Hausherren mit ihren athletischen Verteidigern gekonnt zu. Und da das Marburger Laufspiel nach wie vor nur mäßig ist, schmetterten die „Kometen" Marburgs Angriffe ab. Zu allem Überfluss leistete sich Sullivan einmal mehr eine Interception. Noch schlimmer für die Gäste: Aus dem Passfehler resultierte eine Interception Return Touchdown zum 7:7-Halbzeitstand.

Auf der anderen Seite des Balls war Sergej Schmidt mit der Leistung seiner Schützlinge in Durchgang eins sehr zufrieden. „Wir haben bis zum vierten Viertel keine Punkte zugelassen und hatten auch das starke Laufspiel des Gegners in der ersten Halbzeit unter Kontrolle", sagte Schmidt.

Das änderte sich allerdings. Zur Nemesis für Marburgs Defensive wurde Running Back Lennies McFerren. Der physisch starke Running Back dominierte Halbzeit zwei und war die treibende Kraft des Allgäuer Sieges. „Ihn hat sich Allgäu offensichtlich für den zweiten Durchgang aufgehoben, als meine Jungs schon ziemlich müde waren. Wir hatten auch nur sehr wenige Ersatzspieler. Das hat Allgäu clever gemacht", analysierte Schmidt.

Während die Marburger Verteidigung mit der erhöhten Dosis körperbetonten Laufspiels nicht mehr klar kam, steigerte sich aber die Offensive. Allerdings ohne Ertrag. „Wir haben im dritten Viertel den Ball gut bewegt, aber sind in der Redzone, wo die Räume sehr eng werden, gestoppt worden oder haben vierte Versuche in den Sand gesetzt", berichtete Gniffke. Kurios: im dritten Viertel sahen die Zuschauer keinen einzigen Punt. Beide Teams leistete sich mehrere Turnover nach vierten Versuchen.

Somit ging es mit 7:7 ins Schlussviertel. Und im Schlussabschnitt zogen die Hausherren zunächst davon. Zwei Touchdowns, einer davon mit anschließendem Zwei-Punkte-Versuch, stellten auf 22:7. Die Niederlage für die Gäste schien besiegelt. Allerdings bewiesen sie Moral und kämpften sich in den zwei letzten Spielminuten noch einmal heran. Da nach den beiden Touchdowns allerdings keine zusätzlichen Punkte verbucht werden konnten, verloren die „Söldner" 19:22.
„Für uns eine vermeidbare Niederlage, für meinen Geschmack sind wir das gesamte Spiel zu hohes Risiko gegangen," analysierte Sportdirektor Michael Dalkowski, der davon ausgeht, dass der Trainerstab die gemachten Fehler erkennen und für das kommenden Heimspiel gegen die Munich Cowboys abstellen wird.

Artikel: Benjamin Kaiser, Redaktion: Carsten Dalkowski

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