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19.09.2017: Kiel lässt Marburgs Träume platzen

Kiel lässt Marburgs Träume platzen

Mercenaries scheiden nach 14:28 bei den Kiel Baltic Hurricanes in erster Playoff-Runde aus.

Die Marburger haben es nicht geschafft, den Überraschungssieg gegen den Tabellenzweiten aus der German Football League Gruppe Nord zu holen. Die Niederlage im Kieler Kilia Stadion war letztlich verdient.

Dale Heffron konnte seine Emotionen nicht verbergen. „Genau wie meine Spieler bin ich unheimlich enttäuscht. Wir hätten die Kieler fast geschockt, aber wurden von einem physisch stärkeren Footballteam geschlagen“, erklärte der Cheftrainer der Marburg Mercenaries.

Der Favorit und Gastgeber ging wie erwartet früh in Front. Einen Fumble von Running Back Andrecus Lindley schnappte sich Kiels Zay Murray und stürmte mit dem Ball in der Hand 98-Yards in die Marburger Endzone. Tim Albrecht verwandelte den ersten von vier Extrapunkten an diesem Tag – 7:0 für die Baltic Hurricanes.

Doch die Gäste kämpften zurück. Gleich der darauffolgende Ballbesitz brachte den Ausgleich. Nach einem starken Return, der zu glänzender Feldposition führte, arbeiteten sich die Marburger bis kurz vor die Kieler Endzone heran. Chad Jeffries veredelte das Angriffsrecht mit einem Touchdown-Pass auf Tight End Felix Schumacher. Kicker Hendrik Schwarz traf zum Extrapunkt, sein erster von zwei.

Im zweiten Viertel ergriffen die Gäste dann sogar die Führung. Wieder war Running Back Andrecus Lindley, der massiv ins Passspiel eingebunden wurde, maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Marburger Offensive Raumgewinn verbuchen konnte. Phil Lanieri, der einmal mehr als Verteidiger und Angreifer auflief, war es jedoch, der einen Pass von Chad Jeffries in sechs Punkte ummünzte – ein 34-Yards-Touchdown. Beim überraschenden Stand von 14:7 für die Mercenaries ging es in die Halbzeit. Doch das zweite Viertel brachte ach einen großen Wermutstropfen mit sich. Der US-amerikanische Importspieler Neal Howey verletzte sich und war nicht mehr einsatzbereit. Die Abwesenheit des Marburger Leistungsträgers in der Defensive war für den Rest des Spiels an allen Ecken und Enden zu sehen und rächte sich gerade in Halbzeit zwei bitterlich.

Im zweiten Durchgang konzentrierten sich die Kieler noch mehr auf ihr Laufspiel und setzten den zum Passen fähigen Wide Receiver Xavier Mitchell anstatt des etatmäßigen Spielmachers, Jared Stegman, als Quarterback ein. Dieser warf zwar nur selten und stiefelte meist selbst mit dem Ball unterm Arm los, doch die Maßnahme umgehend Zählbares auf die Anzeigetafel. Gleich der erste Spielzug in Halbzeit zwei brachte den Ausgleich. Mitchell zeichnete mit einem 57-Yards-Touchdown-Run verantwortlich. Die Offensive Line der Hausherren übernahm das Spiel und dominierte fortan Marburgs Defensivfront.

Auch in der Offensive bekamen die Gäste nicht mehr viel zustande. Chad Jeffries stand bei Passspielzügen unter Dauerfeuer, was zu wenig Raumgewinn für die Gäste führte. Kein einziger Punkt wurde im zweiten Abschnitt erzielt. „Es gibt kaum einen Quarterback, der dieses Spiel überstanden hätte, aber Chad hat heldenhaft gespielt“, meinte Dale Heffron. Das änderte nichts daran, dass die Morgenluft witternden Platzherren noch zwei Mal in die Endzone gelangten. Running Back Christopher McClendon erzielte beide Touchdowns.

Somit beendeten die Baltic Hurricanes die Saison der Marburger in der ersten Playoff-Runde. Dennoch sah Dale Heffron mehr Gutes als Schlechtes: „Wir haben ein Topteam in der ersten Halbzeit ausgespielt und unterm Strich mehr Spiele in dieser Saison gewonnen als in den beiden vorangegangenen. Ich bin sehr stolz auf mein Team!“

Foto: Dieter Bethke