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18.06.2012: Die Wiedergutmachung bleibt aus

Die Wiedergutmachung bleibt aus
(atb.) Man hatte sich viel vorgenommen im Lager der Mercenaries. Die Niederlage gegen die Franken Knights sollte vergessen gemacht werden, die Mannschaft wollte sich rehabilitieren. Dass es dann an diesem sommerlichen Nachmittag in Mannheim mit der 27:34 Niederlage ganz anders kam, hatte viele Gründe, Tatsache ist jedoch, dass man an der Lahn nunmehr gut beraten ist, zunächst kleinere Brötchen zu backen. Bei ausgeglichenem Punktekonto und der zweiten Niederlage gegen einen Aufsteiger in Folge, muss man sicherlich einiges ändern, soll am Ende der Saison tatsächlich noch ein Wurf, ob groß oder klein sei einmal dahingestellt, gelingen.
Die erste Halbzeit bei den Rhein- Neckar Bandits verlief zäh. Beide Mannschaften neutralisierten sich, großer Raumgewinn blieb aus und so konnten die Zuschauer am Ende auch nur zwei Touchdowns bejubeln, für die sich auf Seiten der Mercenaries Rocky Ciasulli und bei den Bandits Danny Washington verantwortlich zeigte. Mit dem 7:7 ging es dann in die Kabinen. Auffällig war bis zu diesem Zeitpunkt bereits, dass die Marburger die vermeindlich größte Waffe der Gastgeber, das Laufspiel, gut unter Kontrolle hatten, während das eigene Laufspiel in Abwesendheit von Eddie Vachon und trotz aller Bemühungen Darius Voehringer wirksam ins Spiel zu bringen, krankte. Auch das dritte Viertel reihte sich noch nahtlos in die Riege seiner Vorgänger ein, lediglich Stephan Mertsching war es vergönnt einen Touchdown zum 13:7 zu erzielen, bevor der Knoten dann im letzten Quarter platzte und das muntere Scheibenschießen begann. Zunächst sorgte Wide Receiver Matt Shepherd auf Pass von Ullrich für den 13:13 Ausgleich, anschließend besorgte Sean Cooper aus kurzer Distanz wieder die Führung (19:13), wiederum Shepherd sorgte für die erste und einzige Führung an diesem Tag (20:19) bevor Mertsching mit seinem zweiten Score an diesem Tage wieder auf 27:20 aus Sicht der Hausherren konterte. So langsam begannen sich die Zuschauer dann doch noch für eine Partie zu erwärmen, welche in den letzten rund zwei Minuten dann zumindest jenes maß an Spannnung bot, welches sie zuvor über drei Viertel an Klasse nicht bieten konnte. Marburg glich wieder aus (Shepherd zum 27:27), aber das Duo Ehrenfried auf Mertsching hatte ganz einfach etwas gegen ein "Happy End" auf Seiten der "Söldner". Quasi mit Ansage flog wieder ein weiter Pass zum 34:27 in die Endzone der Marburger und die sicheren Hände des Mannheimer Wide Receivers und das Spiel war entschieden. Ein letztes Aufbäumen der Mercenaries wurde dann in der letzten Spielminute durch Interception von Denis Derbuc zunichte gemacht. Nüchtern betrachtet brach den Mercenaries am Ende ein Fakt das Genick, den sicherlich Viele vor der Begegnung nicht für möglich gehalten hätten. Während die Bandits am Boden trotz Washington und Cooper nur insgesamt 20 Yards (!) erzielten, wurde die Secondary der Lahnstädter durch die Luft nahezu seziert. Schlechtes Stellungsspiel, mangelnde Absprache und große individuelle Fehler, sorgten in einem Mannschaftsteil, der ohne Tobi Ochs und Markihe Anderson auskommen musste, letzendlich für erhebliche Frustration. Insgesamt 351 Yards fing man sich durch die Luft ein, was gerade den Head Coach Joe Sturdivant, seines Zeichens selbst Defensive Back, maßlos geärgert haben dürfte. Was bleibt ist Ernüchterung und die Erkenntnis, dass es derzeit nicht stimmt im Lager der Marburger. Mannheim genügte eine gute Leistung mit einigen Überraschungsmomenten, um die Partie für sich zu entscheiden. Die Ziele der Mercenaries müssen folglich zunächst zwingend revidiert werden.