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21.05.2012: Immer eine Antwort parat

Immer eine Antwort parat
(atb). Die Marburg Mercenaries haben auch ihr zweites Spiel der Saison 2012 gewonnen. Nach erneut fulminanter Auftaktphase und schneller 14:0 Führung entwickelte sich eine intensive Partie, in welcher die Gäste aus Stuttgart Anfang des vierten Quarters erstmals in Führung (20:21) gehen konnten, diese ihnen jedoch durch mehrere "big plays" der Mercenaries postwendend wieder entrissen wurde. Lange Pässe von Quarterback Joachim Ullrich auf Matchwinner Matt Shepherd und eine Interception von Jimmy Yock sorgten dafür, dass die Tabellenführung in der GFL Gruppe Süd eingetütet werden konnte.

Gleich zu Beginn der Begegnung war es die Defense der Marburger, die erste Zeichen setzte. Kaum auf dem Platz musste sich Gäste Quarterback Thomas Schneider nach unsanftem Kontakt durch Cedrik Clark wieder vom Ball trennen, den Paolo Montalbano für seine Farben erobern konnte und welcher nur kurze Zeit später per Pass von Joachim Ullrich auf Christian Köller den Weg in die Endzone der Schwaben fand. (6:0) Und die Ereignisse wiederholten sich. Die Scorpions, aufgrund der ständigen Präsenz der Marburger Defensive Line verunsichert, gaben das Spielgerät nach einem harten Sack durch Ron Hairston prompt wieder ab (Recovery Greg Billinger) und mussten von der Seitenlinie mit ansehen, wie ihre Passverteidigung durch die Kombination Ullrich auf Shepherd nicht nur zum Touchdown, sondern anschließend auch zur Two-Point-Conversion düpiert wurde. (14:0). Zu diesem Zeitpunkt drängten sich Parallelen zum Spiel der letzten Woche gegen München geradezu auf, jedoch nahm diese Partie in der Folge eine andere Wendung als noch beim Kantersieg gegen die Bayern. Stuttgart atmete durch und begann sich zu wehren. Noch im ersten Viertel verkürzte man nach schönem Pass auf den starken Fabian Weigel auf 14:6. Nahezu zeitgleich begann so langsam die schwächste Phase im Offensivspiel der "Söldner", die mit einer Interception von Ullrich, abgefangen durch Linebacker Jasson Scott, eingeleitet wurde. Gut nur, dass die Defense weiter auf der Höhe des Geschehens war, denn auch die nächste Angriffswelle der Stuttgarter wurde durch einen Sack im vierten Versuch (Benjamin Sheppard) zunichte gemacht. Die Offense der Hessen jedoch bekam den Sand weiterhin nicht aus dem Getriebe und leistete sich darüber hinaus jetzt auch einige Unkonzentriertheiten. So verlor zunächst der ansonsten bärenstarke Matt Shepherd bei dem Versuch weitere Meter zu erkämpfen das Lederei, anschließend wurde eine weitere Ullrich- Interception nur aufgrund einer erkannten Strafe gegen Stuttgart annuliert und bei zwei weiteren ausgespielten vierten Versuchen blieb man erfolglos. Die Pause kam folglich, zumindest was die Offense von Coordinator Hill angeht, genau zum richtigen Zeitpunkt.

Nach dem Wechsel entwickelte sich dann ein wahrer Schlagabtausch. Stuttgart profitierte - so komisch das auch auf den ersten Blick klingen mag - vom verletzungsbedingten Ausfall ihres Stammquarterbacks Thomas Schneider (beim US-Amerikaner war die Verletzung aus dem Spiel gegen Schwäbisch Hall wieder aufgebrochen) und setzte nunmehr zumeist auf die läuferischen Fähigkeiten ihres Nachwuchs- Spielmachers Steffen Haenelt, der trotz jetzt limitiertem Playbook die Marburger Defense ein ums andere Mal schlecht aussehen ließ. Aber der Reihe nach. Die Schwaben konnten durch Touchdown eben jenes Haenelt und der anschließenden Two-Point-Conversion auf Fabian Weigel zum 14:14 ausgleichen, doch die Freude währte nicht lange. Nach dem folgenden Kick Off return durch Markihe Anderson, brauchte Runningback Eddie "EZ" Vachon genau eine Ballberührung, um mit beherztem Sprint über 84 Yards wieder für die Führung der Gastgeber zu sorgen. (20:14) Anfang des letzten Viertels hatten die "Skorpione" dann jedoch erstmals die Nase vorn. Gestützt auf kraftvolle Läufe von Raphael Schneider, war es erneut Steffen Haenelt der sich aus sieben Yards in die Endzone der Mercenaries schieben konnte. Der anschließende Extrapunkt - von denen es an diesem Tage bedingt durch Verletzungen und schlechte Snaps nicht viele zu bestaunen gab - brachte Stuttgart erstmals in Front. (20:21) Zum Glück für die Hausherren wachte nun auch das Passspiel der Universitätsstädter wieder auf. Wiederum nur einen Spielzug brauchte man zu diesem Zeitpunkt, um 69 Yards auf dem Weg zum zweiten Touchdown durch Matt Shepherd zurückzulegen, der sich auch für die folgende Two Point Conversion und damit den Zwischenstand von 28:21 verantwortlich zeigte. Auch die Defense hatte sich nun wieder besser auf das gegnerische Laufspiel eingestellt, so dass Stuttgart sich nach "three and out" und missglücktem - da kurzem - Punt vom Ball trennen musste. Diese Chance den altbekannten Sack vermeintlich zumachen zu können, wollten sich die "Söldner" dann auch nicht entgehen lassen. Wiederum Shepherd, über 45 Yards mustergültig bedient von Ullrich, sorgte für den nächsten Touchdown und die Two Point Conversion auf Philip Prohaska erhöhte auf 36:21. Leider aus Sicht der Hausherren blieben indes noch über fünf Minuten für ein denkbares Scorpions- Comeback auf der Uhr, ein Comeback welches dann nur einen tiefen Pass später wieder verstärkt in den Bereich des Möglichen rückte, als Fabian Weigel von einem Stellungsfehler seines Gegeübers Tobi Ochs profitierte und den Pass von Haenelt über 58 Yards in die Endzone der Lahnstädter tragen konnte. (36:28) Spätestens als Marburg sich noch einmal per Punkt vom Ball trennen musste und die Schwaben noch über drei Minuten auf der Uhr hatten, begann auf der Tribüne das latente Zittern, welches sehr zur Freude der rund 1.000 Zuschauer dann in der letzten Spielminute jedoch durch die Interception von Jimmy Yock sein Ende fand.

Ein harter Fight für die heimischen Footballer, sicherlich aber auch ein verdienter Sieg, der einige herausragende Protagonisten hervorbrachte. Runningback Eddie Vachon erlief insgesamt 239 Yards, Matt Shepherd steuerte 168 Yards und drei Touchdowns durch die Luft bei und die Defensive Line erzielte durch permanenten Druck auf den Quarterback insgesamt vier Sacks und neun Tackles for loss. Nunmehr hat man zwei Wochen Zeit, auch die Verletzten - von denen insbesondere die Defense betroffen ist - wieder an Bord zu holen. Es ist davon auszugehen, dass sowohl Willie Sharpe, Johannes Kraft, als auch Franco Ingravalle zum nächsten Spiel gegen die Franken Knights wieder auflaufen können.