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28.07.2011: Zu Gast in der "grünen Hölle"

Zu Gast in der "grünen Hölle"
Für die Gäste der Schwäbisch Hall Unicorns gab es bisher in dieser Saison nichts zu holen. Die bisherigen vier Heimspiele wurden addiert mit 184:79 gewonnen und auch in den Auswärtsspielen bewahrte die Mannschaft von Siggi Gehrke bisher eine weiße Weste. Mit einer phänomenalen Offense und einer mehr als soliden Defense hat man sich inzwischen den inoffiziellen Titel des Geheimfavoriten auf den German Bowl erarbeitet, wobei sich das Wort "geheim" lediglich auf die Tatsache bezieht, dass die Kiel Baltic Hurricanes als amtierender Meister sicherlich noch immer das Maß aller Dinge sind. Die Mercenaries reisen also mit einer gehörigen Portion Respekt nach Hall, verweisen aber immer wieder darauf, dass auch die Unicorns bereits Schwächen offenbarten, die es zu nutzen gilt. Welche Schwächen man vor allem in den letzten Spielen erkannt zu haben glaubt, darüber hüllt sich Head Coach Roman vor der Partie lieber in Schweigen. "Wir stehen vor einem immens schwierigen Auswärtsspiel, fahren jedoch gut vorbereitet nach Hall. Es gibt in jedem Footballspiel Momente, die man einfach ergreifen muss will man als Sieger den Platz verlassen. Diese Situationen wollen wir kreieren und daraus Kapital schlagen", so der US-Amerikaner eher kryptisch.

Die Geheimniskrämerei von Marburgs Chef verwundert wenig, gilt es doch vor allem den derzeit explosivsten Angriff der German Football League wirksam einzudämmen. Die Haller belegen dabei in nahezu jeder wichtigen Kategorie den ersten Platz der Statistiken und beeindruckten bisher jeden, der die Mannschaft live spielen sah. Dabei ist es allen voran Quarterback Aaaron Boehme, ehemals Spielmacher des Linfield College in Oregon, der mit gutem Arm und Abgeklärtheit glänzt. Keine Mannschaft hat es bisher geschafft, einen Pass von Boehme abzufangen und dies obwohl er das Lederei bereits 231 zu insgesamt 34 Touchdowns durch die Luft beförderte. Insgesamt 72 Prozent seiner Pässe kamen an, eine geradezu unfassbare Quote. "Er macht in der Tat wenig Fehler. Setzt man ihn unter Druck, trennt er sich sehr schnell vom Ball, zieht man sich zurück und gibt ihm Zeit, nimmt er dich auseinander", so Special Teams Coach Andy Livingston zu einer der Kernaufgaben seiner Defense am kommenden Samstag.  Aufgrund der Tatsache, dass Boehme mit den Wide Receivern Joslin, den Brenner-Brüder, Hambalek und Rabus über eine Vielzahl guter Anspielstationen verfügt, konnte man sich sogar den Luxus erlauben, Rückkehrer Dusty Thornhill als Runningback auflaufen zu lassen. Zusammen mit Nationalspieler Waldemar Schander wurde damit auch eine der wenigen Schwachstellen der Vergangenheit – das Laufspiel – weitaus gefährlicher.

Die Mercenaries, welche das ausgefallene Auswärtsspiel gegen die Kiel Baltic Hurricanes vor Ort in Flensburg spontan in einen Mannschaftsabend verwandelten, müssen am Wochenende nach wie vor auf die Dienste von Johannes Kraft, Jimmy Yock und Allzweckwaffe Rocky Ciasulli verzichten. Für letztgenannten kommt eine Rückkehr auf den Rasen nach seinem Zehenbruch noch zu früh. Ansonsten sind alle Mann an Bord und heiß darauf, sich endlich mit den Besten der Liga messen zu können. "Ich glaube nicht, dass wir schon einmal so spät in der Saison die erste wahre Standortbestimmung hatten. Hinterher wissen wir wesentlich mehr", gibt Linebacker Sean Averhoff im Schlusswort die Marschroute für den kommenden Samstag vor.

Kick Off der Begegnung ist am 30.07.2011 um 17.00 Uhr im Hagenbach Stadion in Schwäbisch Hall.