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11.09.2008: Das Finale ruft

Spätestens als Ende des dritten Viertels die Zeichen auf Sieg standen, ging der Blick der Marburger Verantwortlichen bereits nach vorne, hin zum anstehenden Halbfinalspiel gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Braunschweig. Der 32:21 Sieg über die Dresden Monarchs, bescherte den Mercenaries neben einem weiteren Heimspiel „Am Köppel“ in Cappel aufgrund des erwarteten großen Zuschauerandranges auch jede Menge Arbeit. „Natürlich ist die Situation mit dem Ausweichplatz für ein Halbfinale alles andere als befriedigend“, so Präsident Carsten Dalkowski am Rande des Viertelfinales, „wir müssen aber das Beste daraus machen und hoffen, dass es uns mit Hilfe der einheimischen Fans gelingt, eine ganz eigene Atmosphäre auf der Baustelle zu kreieren, die uns letztendlich in den German Bowl trägt.“

Auf dem Weg dorthin gilt es jedoch zunächst den Favoriten aus Braunschweig zu besiegen, eine Mannschaft, die in diesem Jahr die Nordstaffel der GFL nicht wie gewohnt dominierte, indes trotzdem zu den Favoriten auf den Titel zählt. So lässt sich dann auch Offensive Coordinator Patrick Hansen von der Statistik aus der regulären Saison nicht wirklich beeindrucken: „Wie jedes Jahr muss man die Lions zum engsten Favoritenkreis zählen. Sie haben zahlreiche Spieler in ihren Reihen, die Partien alleine entscheiden können und zeigen vor allem jedes Jahr aus Neue, dass sie dem nervlichen Druck der Play Offs gewachsen sind.“, so der Trainer in seiner ersten Saison bei den Hessen, der sich nichtsdestotrotz Siegchance ausrechnet. „Der Spruch klingt zwar abgedroschen, aber wie sooft wird die Tagesform und die richtige Einstellung entscheidend sein. Wenn wir das Engagement, welches wir über große Phasen der Saison an den Tag gelegt haben wieder abrufen können, kann auch der Einzug in den German Bowl gelingen.“

Bei den Löwen aus Niedersachsen muss man am Sonntag lediglich auf die Langzeitverletzten Ryan Davis, Sven Becker und Uli Gravogl verzichten. Ansonsten kann Head Coach Javier Cook, vielen noch aus seiner Zeit bei den Dresden Monarchs bekannt, auf einen kompletten Kader geballter Erfahrung zurückgreifen. Wide Receiver Jörg Heckenbach hat wiederholt seine Klasse unter Beweis gestellt, Quarterback Dennis Zimmermann spielt eine solide Saison und vor dem Wechselfrist am 30.06.2008 gelang noch ein weiterer „Coup“, als der Engländer Michael Andrew verpflichtet werden konnte. Letztgenannter stand bereits im Kader der Amsterdam Admirals in der NFLE und konnte bereits für viel Aufsehen in der GFL sorgen. Zusammen mit Jabari Johnson bildet er eines der besten „Runningback Tandems“ der Liga. Auf der anderen Seite des Balles besticht auch nach dem Karriereende von Gunnar Winkler noch immer die Defensive Line mit überragender Physis. Tackle Dennis Engelbrecht ist auf seiner Position nahezu unerreicht und auch Patrick Finke und Christian von Einem sind in der Lage dem gegnerischen Spielmacher heftige Kopfschmerzen zu bereiten. In der Passverteidigung sticht DeMario Williams heraus, der ebenfalls bereits in der NFLE aktiv war. In den Special Teams hat man mit Steffen Dölger einen der konstantesten Kicker der letzten Jahren in seinen Reihen.

Bei den Mercenaries herrschte zu Wochenbeginn große Erleichterung darüber, dass sich die Verletzung von „Wirbelwind“ Sean Cooper als nicht schwerwiegend herausstellte. Der Texaner, welcher das Spiel gegen Dresden nach dem ersten Viertel beenden musste, wird am Sonntag auflaufen und freut sich bereits auf die Aufgabe. „Wir wollen nach Frankfurt zum German Bowl und dafür werde ich alles auf dem Platz lassen“, so Cooper, der sich auch über den beherzten Auftritt seines „Back Ups“ Johann Gerner im Viertelfinale freute. Das Lazarett in der Defense hat sich etwas gelichtet. Es ist davon auszugehen, dass am Sonntag die beiden Linebacker Daniel Garcia und Franco Ingravalle wieder zur Verfügung stehen. Auch mit dem ein oder anderen Überraschungsgast wird noch geliebäugelt. Safety Michael Malvesti freut sich vor allem auf das Aufeinandertreffen mit den Receivern der Lions. „Braunschweig hat große, physische Receiver. Es wird spannend sein, wie wir uns gegen sie schlagen“, so der Mann aus Massachussetts, der sich extra für die Play Offs selbst einen gewöhnungsbedürftigen „Mohawk“ verpasste. 

Der Tisch ist auf jeden Fall gedeckt für ein spannendes umkämpftes Spiel. Die Marburger wünschen sich nichts mehr, als dass man auch nach dem Schlusspfiff „Am Köppel“ noch immer zwei Serien fortführen kann. Noch nie hat nämlich ein amtierender Deutscher Meister in Marburg ein Play Off Spiel gewonnen und auch „Am Köppel“ haben die Mercenasries noch nie eine Begegnung verloren. 

Kick Off des Halbfinales um die Deutsche Meisterschaft ist am Sonntag den 14.09.2008 um 15.00 Uhr im Stadion „Am Köppel“ in Marburg-Cappel.