Mercenaries verkaufen sich bei Niederlage teuer – Marburg unterliegt im Hessenderby 19:26 gegen die Frankfurt Universe

Sebastian Leis

Trotz eines deutlich kleineren Etats, daher auch mit viel weniger Qualität im Kader und eines kleineren Trainerstabes trotzten die Marburger am Sonntag im Georg-Gassmann-Stadion jeder Wahrscheinlichkeit und gestalteten das Aufeinandertreffen der beiden Hessen-Teams in der Gruppe Süd der German Football League (GFL) lange offen. 

Fundament für die starke Mercenaries-Leistung war ein Bilderbuchstart. Nach nur wenigen Minuten manövrierte Running Back Silas Nacita den Ball aus kurzer Distanz in die Frankfurter Endzone. Kicker Kristof Szakacs besorgte den Extrapunkt – 7:0. Auf der anderen Seite brauchte die Offensive der Gäste bis zum zweiten Spielabschnitt, um zumindest ansatzweise auf Betriebstemperatur zu kommen.

Verteidiger Peter Jinkens brachte einen Universe Angreifer in der eigenen Endzone zu Fall und kreierte somit ein Safety – zwei Punkte wert – und stellte somit auf 9:0. Allerdings schlugen die Gäste Anfang des zweiten Viertels direkt zurück, als Running Back Andreas Betza sich aus kurzer Distanz in die Endzone tankte. Marius Duis verwandelte den Extrapunkt. So kamen die Frankfurter auf zwei Punkte heran.

Der Kicker stand beim nächsten Angriffsrecht im Fokus, als er ein Field Goal aus 50 Yards Entfernung – eine Seltenheit in der GFL – verwandelte und somit auf 10:9 für die Universe stellte. Und fast hätten die Marburger sogar noch die Führung übernommen. Zwei Sekunden vor der Halbzeit versuchte Szakacs ein Field Goal, doch die Ballübergabe funktionierte nicht. Nacita schaltete am schnellsten und warf den Ball auf Peter Jinkens, der ebenso schnell reagiert hatte. Völlig frei fing der eigentliche Linebacker den Ball, verlor jedoch die Balance und strauchelte zwei Yards am Touchdown vorbei.

Die Marburger Offensive kam schwach aus der Halbzeit und leistete sich zu viele unnötige Strafen. Aber auch Frankfurts Angriff spielte kein berauschendes drittes Viertel. Eiffers‘ Pässe waren zu ungenau und seine Offensive Line ließ das ein oder andere Loch im Offensivwall. Eines davon nutzte Marburgs Defensive Tackle Joel Maddock zum ersten Sack. So war es Duis, der Ende zwei Minuten vor Ende des dritten Viertels das Field Goal zum 13:9 erzielte.

Und kurz darauf leistete sich der ansonsten solide Mercenaries-Quarterback Zac Cunha den ersten fatalen Fehler: Sein ungenauer Pass wurde von Defensive Back Kweishi Brown aus der Luft gepflückt, der mit dem Lederei unterm Arm in die Endzone rannte. Der Extrapunkt schlug fehl – 19:9. Doch die Marburger schlugen in spektakulärer Weise zurück. Nacita narrte die Defensive bei einem 72-Yards Touchdown-Lauf. Somit kamen die Marburger 17 Sekunden vor Ende des dritten Viertels wieder auf 16:19 heran.

Doch im vierten Viertel waren es wieder die Gäste, die punkteten. Einen herrlichen Pass von Elffers krallte sich Wide Reciever George Robinson. Duis‘ verwandelte zum 26:16. Im vierten Viertel setzten die Marburger Nacita dann verstärkt als Quarterback ein, da dieser der bessere Läufer ist. Szakacs brachte die Marburger fünf Minuten vor Schluss auf sieben Punkte heran. Doch mehr war nicht drin. Es bleib beim 26:19-Sieg für die
Frankfurter.

Die Mercenaries haben sich mit einer engagierten Leistung sicherlich viel Selbstvertrauen für die nun anstehenden Partien geholt. Am kommenden Samstag geht es gegen den direkten Konkurrenten aus München, danach zu Hause gegen Stuttgart. Für die sichere Teilnahme an den Playoffs fehlen den „Söldnern“ noch zwei Siege aus vier Partien.