Das Play-Off-Heimspiel zum Greifen nah

Genug der Zahlenspiele. Marburgs Offense begann konzentriert, etablierte früh das Laufspiel und ging bereits im zweiten Drive durch einen Touchdown von Micah Brown auf Luke McCann mit 7:0 in Führung. (Extrapunkt Lars Weck) Auch die Defense der „Söldner“ war in dieser Phase hellwach, belohnte sich per Interception von Jacob Cross selbst und gab damit das Angriffsrecht direkt wieder an die eigene Offense zurück, die sich dann auch nicht lange bitten ließ. Gestützt auf kurze Crossing Routen auf den fangsicherern Philip Prohaska war es letztendlich Quarterback Brown selbst, der zum 13:0 in die Endzone der Bayern lief. München hatte Probleme in Gang zu kommen. Insbesondere das Laufspiel um Fabien Gärtner wurde durch die Mercenaries während der gesamten Partie gut kontrolliert und so setzte man sich nach einem kurzfristigen Anschlusstouchdown von Maximilian Kusch (13:7) stetig weiter ab. War es zunächst Runningback Johannes Thiel, der nach zuvor mutig ausgespieltem vierten Versuch punkten konnte (19:7), kam dann Neuzugang Bernard Luster zu seinem Premieren- Touchdown in der GFL, als er von Brown den Ball innerhalb der Endzone auf die Brust gehämmert bekam. (26:7) Vorausgegangen war dem Touchdown eine Interception von Safety Jimmy Yock. Mit dieser an und für sich beruhigenden Führung ging es anschließend in die Kabinen. Nach dem Wechsel dann ein verändertes Bild. Marburg, lange nicht mehr so produktiv in der Offense, konnte den Spielstand durch zwei Field- Goals von Lars Weck, unterbrochen durch einen Touchdown von Phillip Vinzenz, zwar noch auf 32:14 erhöhen, anschließend mussten die knapp 900 Zuschauer im Georg-Gaßmann-Stadion allerdings wieder zittern. Man fühlte sich zu diesem Zeitpunkt ein wenig an das letzte Heimspiel gegen Mannheim erinnert, bei welchem die Mannschaft eine 25 Punkte Führung noch verspielte, jedoch hatte man dieses Mal das bessere Ende für sich. Bis auf 32:25 kam das „grand old team of the south“ noch einmal heran, bevor die Universitätsstädter ihre Nerven wieder im Griff hatten und den Sieg schlussendlich nach Hause brachten. Quaterback Micah Brown war es, der bei einem vierten Versuch mit beherztem Lauf das „First Down“ markierte und damit letzte Zweifel am Triumph beseitigte. „Unsere ganze Konzentration gilt jetzt dem Spiel in Wiesbaden“, so Präsident Carsten Dalkowski, der allerdings einräumt, nächsten Samstag mit einem Ohr auch in Mannheim zu sein. „Ich persönlich glaube nicht, dass sich Schwäbisch Hall den Titel im Süden noch nehmen lässt, ich habe allerdings auch nicht geglaubt, dass die Saarländer die Mannheimer schlagen. Im Sport ist eben nichts unmöglich.“