Hätte, hätte Fahrradkette

Wie sooft im Sport war es kein einzelner Moment, der das Spitzenspiel innerhalb der Südgruppe der German Football League zum Nachteil der Mercenaries entschied. Es war vielmehr erneut eine Verkettung von Unzulänglichkeiten, Pech und an diesem Nachmittag auch unglücklichen Entscheidungen. Zur Halbzeit hatte man 27:21 geführt, nach dem dritten Viertel war diese Führung gar auf 37:21 ausgebaut worden, und doch schafften es die "Söldner" – ähnlich wie im Hinspiel – nicht, den vielzitierten Sack zuzumachen. Am Ende blieb eine bittere 40:41 Niederlage, Stuttgart blieb die ungeschlagene Tabellenführung und den Zuschauern im Georg-Gaßmann-Stadion blieb die Erkenntnis, dass es in diesem Jahr offensichtlich keine die Nerven schonenden Spiele geben wird.

Der Tabellenführer kommt

Mit blütenweißer Weste und bereits sieben Siegen im Gepäck reisen die Stuttgart Scorpions am kommenden Sonntag nach Marburg. Wenig überraschend wird man weiterhin einiges an Selbstvertrauen eingepackt haben und doch ist man im Lager der Mercenaries guter Dinge den Platz als Sieger verlassen zu können. Dazu Head Coach Matthias Dalwig: "Stuttgart ist stark, keine Frage, aber wie müssen jetzt auch nicht so tun, als wenn sie der Riesenfavorit oder gar unschlagbar wären. Schließlich haben wir im Hinspiel selbst einiges dazu beigetragen, dass wir am Ende mit leeren Händen dastanden."

"Happy End" im Allgäu

Dass die Auswärtspartie bei den Allgäu Comets kein Selbstgänger werden würde, war bereits vor der Abreise ins ferne Kempten klar. Dass am Ende allerdings – mal wieder – ein furioses Finale auf die American Footballer der Marburg Mercenaries warten würde, dachten wohl nur die Wenigsten. "Erst das knappe Ding gegen Saarbrücken jetzt der Krimi aus dem Allgäu. Wird Zeit, dass wie unsere Nerven mal wieder ein bisschen schonen", resumierte dann auch ein sichtlich erleichterter Head Coach Matthias Dalwig. "Wir haben noch viel zu verbessern, aber wie die Mannschaft Charakter gezeigt und weiter gekämpft hat, das war schon sehr beeindruckend."

Zu Gast beim starken Aufsteiger

Die Allgäu Comets, Traditionsverein aus Kempten, waren lange von der Bildfläche German Football League verschwunden. Genau genommen hieß Deutschlands damals fast noch schmucklos 1. Bundesliga, als man sich im Jahre 2000 zwangsweise in die zweite Liga verabschieden musste. Doch nun ist man zurück in der Beletage des Footballs und wenn man ersten Idikatoren glauben schenken darf, wird dies auch so bleiben. Vor allem über eine starke Offense, statistisch derzeit die Nummer vier der Liga, hat man sich bereits zwei Siege aus fünf Partien erkämpft.

"Nailbiter" in Marburg

Football mit dem Qualitätssiegel "nichts für schwache Nerven" bekamen die rund 750 Zuschauer am Sonntag im Georg-Gaßmann-Stadion geboten. Dabei soll nicht unterschlagen werden, dass es teilweise, vor allem in Bezug auf beide Defense Formationen, kein wirklich erstklassiger Football war, jedoch war die Chronologie des knappen 51:49 Erfolges der Mercenaries zum "Raynet Family Gameday" an Spannung kaum noch zu überbieten. Herausragender Akteur auf dem grünen Rasen war einmal mehr Quarterback Micah Brown, der viele brenzlige Situationen mit seinen schnellen Beinen im Alleingang löste und so ganz nebenbei drei Touchdowns höchstselbst erzielte.

Mercenaries feiern "Raynet Family Gameday"

Anlässlich des Heimspieles gegen die Saarland Hurricanes am Sonntag, richten die heimischen Marburg Mercenaries einen Familientag unter der Schirmherrschaft des Hauptsponsors "Raynet" aus, bei welchem vor allem kleinere Zuschauer und Fans auf ihre Kosten kommen sollen. Neben Hüpfburg, Schminkstation und Segway Parcours, wird auch ein Karussell aufgebaut. "Wir freuen uns, mit der Raynet einen verlässlichen und starken Partner gefunden zu haben. Ohne solch ein Engagement, welches sich auch im kommenden Heimspiel ausdrückt, wäre Football der Spitzenklasse in Marburg nicht möglich", so Präsident Carsten Dalkowski, der sich zugleich darüber freut etliche Mitarbeiter des Sponsors vor Ort begrüßen zu können.

Deutschland wieder Europameister

(afvd) Deutschland bleibt Europameister. Im Ernst-Happel-Stadion in Wien gewann das Team das Finale gegen Österreich mit 30:27 nach zweifacher Overtime. Dabei hatte die Mannschaft auch das Glück des Tüchtigen: Zweimal hatte Österreich die Deutschen in kritischen Situationen in der Verlängerung bereits gestoppt, zweimal bekamen die Verteidiger der Gastgeber aber Strafen für übertriebene Zurschaustellung von Jubel. Am Ende fing Niklas Römer so in der zweiten Angriffsserien der Deutschen in der Verlängerung den entscheidenden Touchdown zum 30:27. Da die Österreicher bei ihrer zweiten Serie nur ein Field Goal geschafft hatten, war dies die Entscheidung. Deutschland bleibt somit weiter von europäischen Teams seit 2005 unbezwungen und ist als Top-Team des Kontinents natürlich auch für die WM 2015 qualifiziert.

AFV Marburg e.V. mit Kontinuität

Der Vorstand des American Football Vereins Marburg Mercenaries e.V. konnte auf seiner alljährlichen Jahreshauptversammlung den erschienenen Mitglieder von Kontinuität und einer positiven finanziellen Entwicklung berichten. In den geschäftsführenden Vorstand wurde der Marburger Sebastian Lau gewählt, der für Rechtsanwalt Arik Bredendiek in der Zukunft den Bereich „Sport“ abdecken wird. Bestätigt wurden ebenfalls Präsident Carsten Dalkowski und Vizepräsident Finanzen Ulrich Wagner.

Knapper Sieg in Hall

Nachdem man am letzten Wochenende bei der bitteren Niederlage in Stuttgart eine komfortable Führung noch verspielte, wurde von vielen Seiten bereits früh in der Saison die Charakterfrage gestellt. Wie würden die Mercenaries bei den favorisierten Unicorns aus Schwäbisch Hall reagieren, würde man die passende Antwort gegen den offensivestarken Meister der Jahre 2011 und 2012 finden ? Diese Frage kann nunmehr uneingeschränkt mit Ja beantwortet werden. Mit einem umkämpften, verdienten 27:24 Sieg trat man die Rückreise an und hielt sich damit zunächst sämtliche Optionen in der Südgruppe der GFL offen.

Duell der alten Weggefährten

Die gemeinsame sportliche Historie der Schwäbisch Hall Unicorns und Marburg Mercenaries ist lang. Kreuzte man zunächst noch jahrelang in der damaligen 2. Bundesliga die Klingen, legten die Haller im Jahre 2000 mit dem Aufsteig in die GFL vor, bevor die Hessen 2003 nachzogen. Nunmehr verlagerte sich das Duell in die Beletage des Deutschen Footballs, wobei die Mercenaries hier ab 2004 oftmals die besser Bilanz aufweisen konnten, bevor die Unicorns dann spätestens mit dem Meistertitel im Jahre 2011 zum Maß aller Dinge in der Südgruppe wurden. Zwar begann diese Saison für die Mannschaft von Trainer- Urgestein Siggi Gehrke mit der Niederlage gegen Giovannie Dixon und seine Saarland Hurricanes etwas holprig, jedoch lässt man sich davon im Lager der Mercenaries nicht wirklich blenden. "Hall bleibt der Gradmesser. Zwar scheint es derzeit so, dass die GFL- Süd dieses Jahr recht eng beieinander liegt, allerdings sehe ich bei den Unicorns noch immer das meiste Potential", so Head Coach Matthias Dalwig, der indes gleich hinterher schiebt, dass der amtierende Südmeister keinesfalls als unschlagbar anzusehen ist. "Das wir sie schlagen können, haben wir ja schließlich im letzten Jahr bereits bewiesen."