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Mal wieder als Außenseiter in die Ferne

Die Saarland Hurricanes spielen eine gute Saison und stehen derzeit auf Platz drei der GFL- Gruppe- Süd. War man jahrelang eher eine Kandidat für die untere Tabellenhälfte, hat sich der Kader der "Canes" über die Jahre deutlich verbessert, was auch – aber nicht nur – mit der Qualität der Import- Spieler zu tun hat. Die Analyse von Mercenaries Präsident Carsten Dalkowski fällt dann auch dementsprechend positiv aus: "Die Saarländer machen aus der Distanz betrachtet derzeit vieles richtig. Man hat um einen jungen deutschen Quarterback eine schlagkräftige Mannschaft aufgebaut, die nicht umsonst oben mitspielt. Aus meiner Sicht kann es zwar für Schwäbisch Hall und Frankfurt noch nicht reichen, der dritte Rang in der Tabelle spiegelt aber die Leistungsstärke absolut wieder".

Mercenaries reisen an die Isar

Nach zuletzt doch mehr als deutlichen Niederlagen im Allgäu und in Frankfurt reisen die Marburg Mercenaries am kommenden Samstag zu ihrem dritten Auswärtsspiel in Folge nach München. In der bayerischen Landeshauptstadt treffen Tabellennachbarn aufeinander, deren Situation innerhalb der German Football League derzeit durchaus vergleichbar ist. Da es gegen die Top- Teams der Liga teilweise derbe Niederlagen hagelt, München verlor zuletzt mit 70:5 gegen Schwäbisch Hall, gilt es vor allem darum, zunächst den Abstand zum Relegationsplatz, folglich zu den Rhein Neckar Bandits zu vergrößern. Die Presseabteilung der Bayern nennt genau dies dann auch als vorrangiges Ziel der Mercenaries, peilt aber selbst mit einem Sieg den "Anschluss an das Mittelfeld" der Liga an. Eine etwas merkwürdige Sichtweise, rangieren die Cowboys doch derzeit mit nur zwei Zählern auf der Habenseite hinter den hessischen "Söldnern".

Spiel gegen München verschoben

Wir möchten euch noch einmal daran erinnern, dass das heutige Spiel gegen die Munich Cowboys auf den 10.09.2016 verschoben wurde. Sobald Details zum Kick Off bekannt sind, informieren wir euch an dieser Stelle.

Debakel in Frankfurt

Die Südgruppe der German Football League entwickelt sich immer mehr zur "Dreiklassengesellschaft". Während oben die Schwäbisch Hall Unicorns mit den Frankfurt Universe, eventuell auch noch mit den Allgäu Comets, den Tites des Südmeisters ausspielen, duellieren sich die die Stuttgart Scorpions und die Saarland Hurricanes um Play- Off- Platz Nummer vier. Unten wiederum spielen die Munich Cowboys, die Rhein Neckar Bandits und leider auch die Marburg Mercenaries die letzten drei Plätze unter sich aus. Zugegebenermaßen ist die reale Bedrohung des Abstiegs durch die zwei Siege gegen Mannheim derzeit eher theoretischer Natur, jedoch zeigte die deklassierende 52: 0 Niederlage beim starken Aufsteiger aus Frankfurt den Mercenaries wieder einmal deutlichst ihre Grenzen auf. Wie schon in der Woche zuvor im Allgäu, war auch diese Partie bereits zur Halbzeit gelaufen. Trotz ansehnlichem ersten Quarter lagen die "Söldner" bereits zum Pausenpfiff ohne Hoffnung mit 35:0 zurück.

Hessenderby gegen den untypischen Aufsteiger

Die "Samsung" Frankfurt Universe, Aufsteiger in die German Football League, ist mit einem typischen Liganeuling nicht zu vergleichen, passt man doch weder sportlich noch finanziell zu der Rolle des Debutanten, der sich erst einmal auf ungewohntem Terrain zurechtfinden muss. Im Gegenteil liefern die "Men in Purple" derzeit genau das ab, was Kenner der Szene schon vor der Saison vermutet haben, soll heissen, dass man erst eine Partie verloren hat – nämlich gegen den derzeitigen Platzhirsch aus Schwäbisch Hall – und damit zwangsläufig um den Titel des Südmeisters mitspielt. Zwar wurde am Main vor der Spielzeit bewusst Understatement betrieben, Fakt ist jedoch, dass alles andere als die ganz großen sportlichen Ziele aufgrund der Struktur des Vereines und der scheinbar unendlichen Finanzkraft unglaubwürdig erscheinen. Frankfurt ist längst in der Liga angekommen und wird nach menschlichem Ermessen in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Für den Moment reicht die Rolle jedoch schon aus, um aus dem am Samstag stattfindenden Hessenderby mit den Marburg Mercenaries kein Duell auf Augenhöhe zu machen. Alles andere als eine deutliche Niederlage der Universitätsstädter wäre eine große Überraschung.

Mercenaries verlieren im Allgäu

Mit den erwartet leeren Händen kehrten die Marburg Mercenaries Sonntag Nacht von der strapaziösen Auswärtsfahrt nach Kempten im Allgäu zurück. Bei den dort heimischen Comets setzte es eine 16:49 Niederlage, die bereits zur Halbzeit beim Stand von 35:0 für die Gastgeber, besiegelt war. Erst im zweiten Durchgang – auch begünstigt durch die Tatsache, dass die Allgäuer nunmehr vermehrt ihre "Back Ups" aufs Feld brachten – konnte man die Partie offen gestalten.

Schwierige Aufgabe im Allgäu

In den Aufeinandertreffen mit den Allgäu Comets steckt viel Tradition. Bereits zu Zeiten in der 2. Bundesliga lieferte man sich packende Duelle gespickt mit etlichen Anekdoten. Da war zum einen der Wechsel von Top- Star Patrick Johnson, der zum Aufstieg in die GFL die Seiten wechselte und maßgeblichen Anteil daran hatte, dass die "Söldner" nicht direkt wieder abstiegen. Dazu Dalkowski: "Wenn man ehrlich ist, war er damals unsere Lebensversicherung, hat als Receiver, Defensive Back und vor allem auch als Returner geglänzt." Dalkowski erinnert sich aber auch noch daran, wie ein namentlich nicht genanner Receiver es schaffte, sich bereits bei einem Werbeauftritt vor dem eigentlichen Spiel den Ellbogen auszukugeln. "Treibt mir ehrlich gesagt immer noch die Tränen in die Augen wenn ich daran denke", so der Präsident. In der Gegenwart treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sich unterschiedliche Saisonziele setzten, die unterschiedliche finanzielle Voraussetzungen haben und bei denen der Gast aus Hessen als klarer Außenseiter anreist.

Das Abstiegsgespenst scheint vertrieben

Schön war es wahrlich nicht, was den nur knapp 300 Zuschauern im Sepp-Herberger-Stadion in Mannheim geboten wurde. In einem zerfahrenen Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten und etliechen Anhaltspunkten dafür, warum die bisherige Saison der Kontrahenten eher suboptimal verlief, setzten sich die Marburg Mercenaries dank einer stark verbesserten Leistung in der zweiten Halbzeit am Ende verdient mit 28:10 durch und konnten so einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenverbleib einfahren.

Ein Sieg muss her

Zutreffend ist, dass die Saison in der German Football League noch nicht wirklich alt ist. Zutreffend ist weiterhin, dass noch ganz viel Football gespielt werden muss, bevor das Ringen um Abstieg, Play- Off- Plätze und schlussendlich die Meisterschaft entschieden ist. Und doch trifft man im Umfeld der Marburg Mercenaries viele Menschen, die der kommenden Auswärtspartie bei den Rhein Neckar Bandits entscheidende Bedeutung, ja teilweise schon Endspielcharakter attestieren. Ganz so dramatisch bewertet Marburgs Oberster – Carsten Dalkowski – die Situation nicht, kann die entsprechende Sichtweise dennoch nachvollziehen. "Es geht darum, schon früh in der Saison, den Grundstein dafür zu legen, dass man möglicherweise nicht tief in den Abstiegskampf gerät. Ein Erfolgserlebnis würde der Mannschaft Sicherheit geben und hoffentlich den Knoten für weitere Siege platzen lassen."